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1. Vorstufe - S. 9

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
1. Tie alten Germanen. 9 Wohnung, Kleidung und Speise waren sehr einfach. Die groen Wohnung. Waldungen lieferten genug Holz zum Bau der einstckigen, ungefgen Huser. Speise.' Meist blieben die Baumstmme unbehauen, das Dach war mit Schindeln oder Stroh gedeckt, das ganze Gehft mit einem starken Zauu umgeben. Eine Wuown. groe Halle, an deren Wnden die Felle und Geweihe wilder Tiere sowie die Waffen der Männer hingen, diente fr die Zechgelage. Die Volkstracht war fr die Männer ein einfacher Mantel aus Wollzeug, der durch eine Spange oder. durch einen Dorn zusammengehalten wurde, oder das Fell eines wilden Tieres, oft mit buntgeflecktem Pelzwerk verziert. Der Frauen Kleidung war fast dieselbe, nur trugen sie noch ein weileinenes, mit roten Streifen durchwebtes Untergewand ohne rmel, so da die ganzen Arme

2. Deutsche Sozialgeschichte - S. 64

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
64 Reformationszeit. Städtisches Leben im allgemeinen. Aber einige waren untereinander untreu und betrogen sich um viele tausend Gulden. Darum wurden die Obersten in den Gesellschaften, welche die Rechnung machten, reicher als die, welche nicht bei der Rechnung waren. Die also reich wurden, nennt man geschickte Leute, und niemand spricht davon, daß sie eigentlich sind große Diebe." Solchen modernen Zügen des Handelslebens entspricht nun auch die hochgesteigerte, mitunter derbe Genußsucht der Bürger, deren Sitten nach jetzigen Anschauungen oft recht roh waren. Im Trinken und Essen wie in Kleidung und Ausstattung der Wohnung ward von dem kraftstrotzenden, vollblütigen Geschlechte gewaltiger Luxus getrieben. In manchem Kaufmannshause fanden sich fürstliche Kleinodien und Kostbarkeiten. Viel behaglicher wohnte es sich jetzt überhaupt in den Städten. Zwar wurden die Straßen noch immer planlos angelegt, aber meist waren sie gepflastert Im Süden baute man schon durchweg die Häuser aus Stein und deckte sie nicht mehr mit Schindeln, sondern mit Ziegeln. Es gab schon kleine Glas-fenster, und die Wände — unten getäfelt — wurden oft mit bunten Teppichen geschmückt. Augsburg, Nürnberg und Straßburg erfreuten sich wohl der größten Blüte, über 20 000 Einwohner zählten aber auch sie nicht. Alle Städte waren nach heutigem Maßstab Kleinstädte. Denn trotz der nach alter guter Sitte sehr fruchtbaren Ehen stieg die Bevölkerung deshalb nur langsam (und zwar in den meisten Städten ziemlich gleichmäßig), weil die Wohnungen ungesund und der Standpunkt der ärztlichen Wissenschaft sehr niedrig war.*) Das trat in grauenhafter Deutlichkeit vor allem bei der Pest hervor (vgl. S. 50). Im 15. Jahrhundert zählte man etwa 40 Pestjahre! Ferner war die Kindersterblichkeit sehr groß; auch die Sitte, die Neugeborenen am ersten Tage in der Kirche zu taufen, trug dazu bei. Man sah *) Im 15. Jahrhundert kamen in Frankfurt ct. M. auf 1000 Einwohner durchschnittlich 30 Blinde, heute aber nur 5.

3. Deutsche Sozialgeschichte - S. 146

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
146 Erste Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts. Allgemeines. Berlin. Mißernten traten in der nächsten Zeit ein; am durchschnittlichen Ertrage der Roggenernte fehlte in Mitteldeutschland säst ein Viertel. In Oberschlesien brach förmliche Hungersnot aus. Viel dumpfer Mißmut herrschte deshalb in den Mafsen; vereinzelt fanden auch schon Arbeitseinstellungen statt, z.b. bei Brandenburg von Eisenbahnarbeitern, in Berlin von Kattunwebern. Weitere Kreise aber wurden auf die Lage des vierten Standes erst durch die bürgerliche Bewegung von 1848 aufmerksam. Ihren Ursachen und Folgen und im Zusammenhang damit der Umwandlung der bäuerlichen Verhältnisse hat sich jetzt die Darstellung zuzuwenden. Elfter Abschnitt. Der Bauernstand und der (Eintritt des Bürgertums ins staatsleben in der ersten Miste des jp. Jahrhunderts. Während der Befreiungskriege, als die Wogen der Begeisterung in allen Klassen gewaltig hoch gingen und die Kluft zwischen den Ständen einmal schließen zu wollen schienen, regten sich auch allerlei Bestrebungen, das deutsche Volkstum eigenartig zu gestalten. Der Gedanke der „Deutschheit" beherrschte alle wahren Vaterlandsfreunde. In manchen Zeitschriften und Zeitungen wurden Vorschläge nach dieser Richtung hin gemacht (thatsächlich bestand vorübergehend Preßfreiheit). Besonders der „Rheinische Merkur" predigte übereifrig Kampf gegen alles fremde Wesen und Haß gegen den „Erbfeind". Eine deutsche Männer- und Frauentracht ward gefordert. Namentlich in politischer Beziehung aber zeigte sich bei einem großen Teile des Volkes Unklarheit und Unreife. Schon deshalb

4. Geschichte des Mittelalters - S. 58

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 58 — 2. Die Nahrung aus dem Tierreiche beschränkt sich fast ausschließlich auf das Fleisch der Herdentiere: a) Das Fleisch von Rind und Pferd, Schaf und Bock wurde am Spieße gebraten. b) Das Fleisch von Geflügel und Fisch bot eine angenehme Abwechslung. c) Das Fleisch des Schweines und der Ziege wurde als Speck, Salzfleisch und Rauchfleisch für lange Zeit haltbar gemacht. 3. Die Zubereitung der Speisen wurde eine sorgfältigere: a) Es wurde Schweineschmalz, Rinder - und Hammeltalg, Essig und Senf dazu benutzt. b) Es kam (um 800) die Butter auf und fand vielfache Verwendung. 4. Den Durst stillten Wasser und Milch, Apfel- und Birnenwein, Met und Bier. 185. Welcher Art war die Bauweise der menschlichen Wohnungen? 1. Der Grundriß des Hauses war meist rechteckig angelegt. 2. Die Baustoffe bestanden aus Holz und Steinen. 3. Die Dächer waren mit Stroh gedeckt. 186. Worin bestand die Eigenart des fränkischen Bauernhauses? 1. Die Feuerstelle lag in der Mitte des Hauses. 2. Die Wohnräume waren von den Ställen getrennt: a) Die Wohnzimmer lagen rechts vom Herd. b) Die Stallungen standen links von der Feuerstelle. 3. Der Hofraum wurde durch Scheunen und weitere Stallungen umgrenzt. 187. Welches war die Eigenart des sächsischen Bauernhauses? 1. Die Feuerstelle lag am Ende einer großen Mittelhalle. 2. Die Wohnräume begrenzten das Ende der ,,D i e 1 e“. 3. Die Stallungen nahmen die beiden Seiten des Hauses ein und waren nach der Halle zu offen. 4. Die Hofstätte war nur von einem Zaune umhegt. 188. Inwiefern hatte Karl d. Gr. ein Anrecht auf die Würde des römischen Kaisers ? 1. Sein Reich hatte Macht und Umfang des einstigen weströmischen Kaiserreiches erlangt. 2. Sein Reich umschloß die alte Hauptstadt des ganzen römischen Reiches: Rom. 3. Sein Reich schützte und pflegte die katholische Kirche des römischen Papstes.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 108

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 108 — 3. Die unter geistlicher Oberhoheit stehenden Bischofstädte (Worms, Köln, Mainz, Augsburg, Regensburg). a) Sie entwickelten sich in Anlehnung an bischöfliche Residenzen. b) Sie nahmen auf Grund von Immunitäten eine Sonderstellung ein. 348. Inwiefern waren die Reichsstädte völlig frei von jeder Landeshoheit? 1. Sie besaßen das Recht der freien Wahl ihres regierenden Rates : der Ratsherren und der Bürgermeister. 2. Sie erhielten die eigene Gerichtsbarkeit. 3. Sie durften Münzen prägen und Zölle erheben. 349. Welche Umstände bewirkten die Entstehung von Städten? 1. Die landwirtschaftlich, merkantil und strategisch ausgezeichnete Lage der römischen Kolonien und St and lag er: die alten Rheinstädte der linken Stromseite und die Donaulager, wie Mainz, Köln, Augsburg. 2. Die Errichtung von Bistümern und Klöstern: Münster, Minden, Paderborn — Fulda, Korwey. 3. Die Erbauung kaiserlicher Burgen und Pfalzen: Goslar, Braunschweig, Wien — Ingelheim, Nymwegen, Aachen. 4. Das Bestehen von Bergwerken : Eisleben, Freiberg, Halle. 5. Das Vorhandensein günstigerflußübergänge: Erfurt, Magdeburg, Frankfurt. 6. Die Einmündung größerer Nebenflüsse: Koblenz, Passau. 7. Die Germanisation wendischer Städte: Berlin, Rostock. 350. Inwiefern machten noch im 13. Jhdt. die Städte im Innern einen ärmlichen Eindruck? 1. Die Häuser waren dürftig gebaut: a) Sie wurden aus Lehm und Holz aufgeführt. b) Sie wurden mit Stroh und Schilf gedeckt. c) Sie waren mit Fensteröffnungen versehen, die a) im Sommer meist offenstanden, ß) im Winter von den Reicheren mit Tuch, von den Ärmeren mit Stroh verschlossen wurden. 2. Die Straßen waren eng, uneben und krumm: a) Sie waren ohne Pflasterung und ohne Beleuchtung. b) Sie waren voller Schmutz und Unreinlichkeiten: a) Die Abfälle wurden sämtlich aus dem Hause auf die Straße geworfen, ß) Die Schweine- und Hühner ställe hatten hier ihren Standort.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 4

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 4 — 3. Fleisch und Milch der Herdentiere, Met (aus wildem Honig) und Gerste (die teilweise wild wuchs) bildeten ihre N a h r u n g. 4. Pelze der Herden- und Jagdtiere und Wollstoffe dienten ihnen zur Kleidung (Jagd vorläufig nur auf Raubtiere). 5. Zeltwagen benutzten sie im Sommer, Erdgruben ohne Fenster im Winter zur Wohnung. 8. Welche Religion besaßen die Indogermanen? 1. Sie verehrten die sich ihnen offenbarenden Naturkräfte und Naturerscheinungen (vor allem die Gestirne). 2. Sie besaßen weder einen öffentlichen Götterdienst noch einen besonderen Priesterstand. 3. Sie pflegten die Götterverehrung in der F a m i 1 i e: der Hausvater betete und opferte. 9. Welche Stämme entwickelten sich aus den Indogermanen? 1. Die Griechen, die zu unvergleichlicher Herrlichkeit g e i s t i -gen Lebens emporblühten. 2. Die Italiker, die eine vordem unerreichte Höhe staatlicher Macht und Ordnung erstiegen. 3. Die Kelten, die in ihrem Kulturzustande bis zur Schmiedekunst vordrangen, dann aber (seit dem 4. Jhdt. v. Chr.) in Römern und Germanen bis auf wenige Reste (Schottland, Irland, Wales, Bretagne) aufgingen. 4. Die Germanen, die berufen waren, griechischen Schönheitssinn und römisches Staats- und Rechtsbewußtsein zu erben und auszubauen. 5. Die Sla ven und Litauer, die den weiten Osten Europas erfüllten. 6. Die Meder, Perser und Inder, die in Asien eigenartige, reiche Kulturzustände schufen. Indogermanen (Arier) europäische asiatische Griechen, Italiker, Kelten, Germanen, Slawen, Balten Meder, Perser, Inder Umbrer—sabiner—latiner Preußen—litauer—letten 10. Wodurch wird ein Nachweis der ursprünglichen Zusammengehörigkeit aller arischen Stämme ermöglicht? 1. Durch die Gleichheiten (Ähnlichkeiten) der arischen Sprachen: a) Die Bildung und Abwandlung der Wörter geschieht nach denselben Gesetzen. b) Die Sinnendinge und die Gedankendinge werden oft durch Wörter desselben Ursprungs bezeichnet (Boot: sanskr. näu, griech. vaöp, lat. navis, irisch noe, poln. nawa, althochd. nawa, Schweiz. Dial. Naue).

7. Teil 2 - S. 69

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 12. Schweiz. 69 bedingt ist das Alpenhaus^: ein bräunlich verwitternder Holzbau, der auch nach starkem Alpenregen rasch trocknet, mit Galerieumgängen unter dem weit vorragenden Dach, um eingeregnete Gegenstände im Freien zu trocknen; das Dach nur wenig schräg, um die Steine zu halten, die es beschweren, damit es nicht vom Hochgebirgssturm fortgerissen wird. Die Nw.-Hälfte der Schweiz war im Altertum von keltischen Helvetiern bewohnt, die Alpen-Schweiz von Rätern (verwandt mit den Etruskern). Nach der Eroberung durch die Römer gehörte daher jene zu Gallien, diese zur alpinen Provinz Rätien. In der Völker- Wanderung wurde die Schweiz überwiegend deutsch, indem von No. her die Schwaben eindrangen. Nur im Sw. hat sich die sranzö- sische Sprache der romanisierten Kelten erhalten, und das durch die Schweizer Italien abgenommene Flußgebiet des Tessin redet italie- nisch. Ein Rest altromanischer Sprache (Rätoromanisch) findet sich noch im alpinen Rheingebiet und im Engadin. Von je 10 Schweizern sprechen-7 deutsch, 2 französisch. Um ihre Bauernfreiheit gegen Adelsübergriffe zu verteidigen, thaten sich die danach sogenannten Urkantone um den Vierwaldstätter See um das Jahr 1300 zusammen (Sage von Tell). Ihnen schlössen sich allmählich die übrigen Schweizer als „Eidgenossen" an und sagten sich vom alten Deutschen Reich los, weil sie von diesem im Kampf gegen den eroberungssüchtigen Herzog Karl deu Kühnen von Burgund im 15. Jahrhundert im Stich gelassen worden waren. * -j< * Die Schweiz ist ein Bundesstaat aus 22 meist flehten republi- kanischen Einzelstaaten. Jeder dieser Eiuzelstaaten heißt ein Kanton Danton} und hat seine eigene Verfassung; die gemeinsamen Angelegen- Heiten leitet die Bundesversammlung der gewählten Volksvertreter, die ausführende Gewalt steht dem Bundesrat unter einem stets für ein Jahr ernannten Bundespräsidenten zu. Die größere Hälfte der Schweizer be- kennt sich zur evangelischen, die kleinere zur katholischen Lehre (die meisten Kantone sind gemischten Bekenntnisses). 1. Die Nw.-Schweiz. 'Genf am Austritt der Rhone aus dem blauen Gensersee, die prächtigste Stadt der Schweiz, die größte der fran- zösischen (d.h. südwestlichen, französisch redenden) Schweiz, Haupthandelsort von Schweizer Uhren, Universität. Der Jurakanton Neuchätel [nösthatel] oder Neuen bürg mit der Hst. am See gl. N. ist Hauptsitz der Uhren- Fabrikation, auf die sich die Bewohner bei dcr Unergiebigkeit ihres wasserarmen Kalkbodens seit Jahrhunderten verlegten. Im N. des Genfer- sees der weinreiche Kanton Waadt mit seinen schmucken Seeuferstädtchen, 1 Irrtümlich „Schweizerhaus" genannt; es kommt in gleicher Bauweise auch außerhalb der Schweiz in den Alpen vor, außerhalb der Alpen aber auch in der Schweiz nicht.

8. Teil 2 - S. 221

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 10. Norddeutsches Tiefland. 221 Die Marschen sind waldlos, aber wegen ihres fruchtbaren Bodens, auf dem der beste Weizen wächst, und bei der Milde des Winters das Rindvieh fast das ganze Jahr hindurch die trefflichste Weide findet, dichter bewohnt als die Geest. Diese trägt erst in größerer Entfernung vom Gestade Kiefern- und Eichenbestände; ihre sonst so geringe Volks- zahl hebt sich beträchtlich auf dem besseren Boden vor dem Gebirgs- fuß, besonders in der industriellen Nheingegend. Seit Menschengedenken haben im nordwestdeutschen Tiefland allein Deutsche gewohnt (daher reinster deutscher Typus x) und unverrückt die- selben 3 Stämme: an der Küste und auf den Küsteninseln die Friesen, im Binnenland bis gegen den Rhein hin die Sachsen (O st falen nach der Elbe zu, Engern an der Weser, Westfalen weiter w.), im Sw. die Franken. Zwar ist hier die Sprache der Friesen fast nirgends mehr bewahrt (wie auf den nordfriesischen Inseln dies noch teilweise der Fall ist), sondern von niedersächsischer Mundart verdrängt worden, aber zumal auf den Marschen lebt noch der echt friesische Volksschlag, und die saubere Bauart des Friesenhauses" verdrängt umgekehrt diejenige des Sachsenhauses 3 auf den Nachbarstrichen der Geest. 1. Anteil der Provinz Hannover, von der Elbe bis zur niederlän- dischen Grenze jenseit der Ems: Rbz. Hannover mit ^Hannover, wo die Leine schiffbar wird und die wö. Verkehrsstraße des norddeutschen Tieflandes (jetzt die Fortsetzung der Köln-Mindener Eisenbahn nach Ber- lin zu) den Fluß überschreitet; erst neuerdings zu einem stattlichen, in schönem Baustil gehaltenen Hauptsitz nordwestdeutscher Industrie gewor- den (Baumwollspinnerei und -Weberei, Maschinenbau, technische Hoch- schule), unterstützt durch die Steinkohle des Deister* im Sw. — Rbz. Lüneburg, von der Leine zur Elbe, größtenteils erfüllt von der Lüne- burger Heide. Diese war früher ein nur von Mooren unterbrochener großer Wald^ zwischen Aller und Elbe, von dem bloß vereinzelte Flecke von Kiefernbeständen übrig geblieben sind; die unzähligen Blümchen des Heidekrauts färben im Sommer weite Flächen rosig und sind Grund- läge für die Bienenzucht (hie und da noch aus dem Honig Met gebraut), 1 d. h. die deutsche Eigenart des Aussehens (lichte Hautfarbe, rote Wangen, blaues bis blaugraues Auge, blondes oder hellbraunes Haar), wie es bei den nor- dischen Germanenvölkern und bei den aus Nw.-Deutschland stammenden Engländern wiederkehrt. * Roter Backsteinbau unter rotem Ziegeldach; Scheune nebst Stallungen vom Wohnraum abgemauert, aber mit ihm unter demselben Dach; in den qnellenlosen Marschen Regenwasserleitung vom Dach in die Küche. ^ Uraltes Bauernhaus, uoch jetzt manchmal aus bloßem Fachwerk gebaut, mit hohem Strohdach (unter dem das Getreide lagert); die Stallungen r. und l. neben der „Deele" d.h. der Hausflur, in welche man durch die Thorfahrt eintritt), gleich dahinter der offene Herd und die Wohnräume der Familie. 4 Ihre Flöze lagern im gelblichen Kreidesandstein des Deister (der untersten Kreideformation angehörig), geben aber denen der Steinkohlenformation an Brenn- wert wenig nach. ° S. 163 Anm. 3.

9. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 3

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
gypten. 3 in den Stdten bereits eine gewerbetreibende Bevlkerung Die Leineweberei, Tpferei, Glas- und Papierfabrikation, Stein- und Metall- etoer6er Bearbeitung waren uralte Gewerbe der gypter; ebenso ist die Hiero-glyphenschrift, die in einer Vereinigung von Buchstabenzeichen und Wort-zeichen besteht, eine uralte Erfindung dieses Volkes. Die Kunst hatte einen hohen Standpunkt erreicht. Seit die Könige in Memphis wohnten, verlieen sie die alte Bauweise mit Luftziegeln und Holz und begannen den Steinbau. Die gewaltigen Denkmler des alten Reichs sind die Pyramiden, die Riesengrber der Könige, um die die Grber ihres Hof-und Beamtenstaates lagen (Mastabas, deren uere Form an Stein-bnke erinnert). Die lteste Pyramide von Sakkara ist noch unvollendet und erhebt sich in Stufen, die vollendete mathematische Form zeigen die folgenden. Mit Darstellungen und Formeln des Totendienstes und mit Szenen aus dem Leben sind die Wnde der Grabkammern geschmckt. Neben der Pyramide von Gizeh liegt, zum Teil vom Wstensand verweht, eine Riesensphinx (Lwe mit Knigskopf), deren verwittertes Haupt noch erhaben in dieser Einsamkeit wirkt. Man gab dem Toten ins Grab mit, was er im Leben gehabt hatte. Denn man dachte sich das Dasein im Jenseits nur als eine allmhliche Verlngerung des Lebens hier; schn und genureich es zu gestalten, war die Sorge der Irdischen. Aber eine Luterung der religisen Idee spricht aus den sich wandelnden Formen des Totenkultus. Der Glaube an die W e i t e r ex ist e n z der menschlichen Seele nach dem Tode fhrte frh dazu, da man Anstalten traf, um auch den Leib zu erhalten: man balsamierte die Toten ein (Mumien); festeste Grber wurden als Wohnungen fr sie gebaut und spter in den Fels der Wste hineingehauen. Die erhaltenen Statuen zeigen noch nicht die zarte Eleganz spterer Zeit, dafr oft realistisch lebensvolle Gestalten, wie die des Dorfschulzen und des Schreibers". Auf dem reichen Reliefschmuck der Grber ist die Darstellung der Tiere besonders gelungen und verrt scharfe Beobachtung ihres Lebens. Bewundernswert war die Technik, mit der auch der hrteste Stein bearbeitet wurde. Auch Kriege hat man gefhrt, von groer Beute reden die Denk-mler, so mit den Libyern, zur See kam man nach dem Libanon, deren Zedern der gyptische Hausbau brauchte, vom Sinai holte man harte Steine und Kupfer. Die Grundlage der religisen Vorstellungen des Volkes war ein ettgton. Dmonenglaube, der insbesondere in Tieren, ntzlichen wie schd- l*

10. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 291

1906 - Halle a.S. : Schroedel
— 291 — erforderlichen Räume unter einem Dache vereinigen; nur werden die friesischen Bauernhäuser durch eine Brandmauer in zwei streng ge- schiedene Teile zerlegt, von denen der eine zum Aufenthalt der Familie, der andere für die Wirtschaft bestimmt ist. Am vorderen Ende liegt die sogenannte Diele, welche vom Giebel aus durch ein großes Eingangstor zugänglich ist. Zu beiden Seiten der Diele sind die Pferde und Kühe aufgestellt, daß sie von der Diele aus gefüttert werden können. Über der Diele und allen sonstigen Räumen sind die Getreide- und Heuvorräte aufgespeichert. Der Hintergrund der Diele wird im sächsischen Hause durch einen niedrigen Herd abgeschlossen, auf deffen beiden Seiten sich die Bettstätten der Familie in einer Art von engen und erhöhten Wandschränken be- finden. Am Herd hat die Frau des Hauses ihren Platz; von hier kann sie alles übersehen; von hier „dankt sie denen, die hereinkommen, und heißt sie bei sich niedersetzen, behält Kinder und Gesinde, Pferde und Kühe im Auge, hütet Keller, Boden und Kammer, spinnt immer- fort und kocht dabei" (Möser). So lange der Rauchfang fehlte und der Rauch des großen Herdfeuers das ganze Gebäude durchzog, blieben Infekten und der üble Geruch des Viehes verscheucht, so daß erst in neuester Zeit das Bedürfnis entstanden ist, hinter der Herd- wand noch Räume anzubauen. Das fränkische Haus hat seinen Eingang von der breiten Seite und ist nur Wohnhaus. Vieh und Erntevorräte sind in be- sonderen Räumen untergebracht. Das Gehöft hat die Form eines Rechtecks. Den Eingang bildet ein Torhaus mit Tür für Fuß- gänger.tor für Wagenfahrt und mit Speicher und Auszüglerwohnung. Links, der Straße mit dem Giebel zugewandt, steht das Wohnhaus, gegenüber dem Eingange die Scheune, und rechts stehen die Stall- gebäude und die Schuppen sür die Geräte. Bei dem nordischen Hause tritt wie bei dem fränkischen das Wohnhaus von den Nebengebäuden getrennt auf, wenn beide auch zuweilen in einer Fluchtlinie liegen. Der Eingang erfolgt von der Giebelseite her und zwar durch eine Vorhalle, die meist offen ist und nur durch einige Säulen getragen wird, zuweilen auch verschalt oder ganz geschlossen ist. Das Schweizerhaus kennzeichnet sich durch die allgemein herrschende quadratische Form, welche in Verbindung mit dem Auf- gang auf Freitreppen eine große Mannigfaltigkeit der inneren Ein- teilung gestattet. Besonders ist ihm eigentümlich das flache Dach mit breiten Überhängen und darunter sortlaufenden Galerien, welche wieder große Verschiedenheiten in der Anlage und Verwendung zeigen. Man spricht von einem alemannischen, burgundischen, rätischen, Tyroler, Steyrer, Vorarlberger Hause. Am meisten ist im Mittelgebirge und im Tieflande das fränkische Haus wegen der zweckentsprechenden bürgerlichen Einrichtung seiner Anlage verbreitet und scheint die übrigen Hausformen allmählich zu verdrängen. 19*
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